Ein PV-Minikraftwerk(Balkonkraftwerk) als Aufdachvariante - Was bringt es?
- Michael Neumann
- 10. Nov. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Mit steigenden Stromkosten fragte mich mein Onkel in den letzten Jahren immer wieder nach einer Lösung um seinen Energieverbrauch zu minimieren. Im Herbst 2023 entschieden wir uns aus dem Grund ein kleines Minikraftwerk (Balkonkraftwerk) zu installieren.
Auf dem nach Süden ausgerichteten Hausdach war leider kein Platz mehr vorhanden, aufgrund einer existierenden Photovoltaikanlage zur Volleinspeisung.
Die Lösung war das Flachdach (3° Neigung) des Carports zu nutzen. Dieses wird zwar auf der Südseite leicht verschattet, was sich vor allem bei tiefstehender Sonne bemerkbar macht. Es sollte aber genug Sonnenstunden, auf das Gesamtjahr gesehen, erhalten.

Zwei Solarmodule mit jeweils 410 Wp wurden flach auf das Dach installiert. Ich wollte so wenig Last wie möglich auf das Carport Dach bringen und die Windangriffsfläche so klein wie möglich halten. Deshalb entschieden wir uns für eine dachparallele Ausführung mit einem individuellen Gestellsystem. Kurzprofile für eine Trapezblechbefestigung wurden auf Kalksandsteinziegel mittels passender Dübel verschraubt.
Die Steine liegen auf einer Bautenschutz-matte und dienen gleichzeitig als Beschwerung auf dem Dach.

Die Module wurden danach auf das Dach gehoben und mit passenden Klemmen an den Kurzprofilen befestigt.

Vorher ist natürlich eine entsprechende Verkabelung vorbereitet worden. Wichtig hierbei ist das sowohl Kabel als auch Steckverbinder nicht auf dem Dachuntergrund aufliegen. Hier wurde mit Kabelbinder und Tape gearbeitet.

Das Gleichstromkabel (2 mal Plus und 2 mal Minus) wurde in einem Flexrohr nach unten zum Mikrowechselrichter (unter dem Carport) geführt und dort angeschlossen. Über eine vom Elektriker vorbereitete Steckdose und einem Schukostecker wurde es danach sehr einfach mit dem Hausnetz verbunden.
Nun nach über einem Jahr Laufzeit kann ich folgende Information dazu geben:
Investitionskosten ca. 550 €
Stromersparnis 2023 (78 Tage Laufzeit): 43 kWh und 13 €
Stromersparnis 2024 (10 Monate und 3 Tage Laufzeit): 675 kWh und 202 €

Als Fazit kann ich durchaus sagen, das sich ein Minikraftwerk (wie dieses) sehr lohnt. Auch wenn man nicht immer ideale Bedingungen (Ausrichtung und Verschattung) vorfindet, ist eine solche Lösung empfehlenswert um einen Teil der Stromkosten durch Eigenversorgung zu senken.
Die Kosten hat man in der Regel in zwei bis vier Jahren wieder eingespielt.
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