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Einspeisevergütung bald Geschichte?

  1. Überblick und aktuelle Lage bei der Einspeisevergütung 

 

Die Einspeisevergütung ist, neben der Vermeidung des Stromzukaufs, einer der finanziellen Vorteile die Photovoltaikanlagenbesitzer nutzen. Der Mechanismus der Einspeisevergütung ist im EEG festgelegt. Alle 6 Monate sinkt i.d.R. die Einspeisevergütung, um die technologische Entwicklung widerzuspiegeln.  


Aktuell bekommt man für Anlagen bis 10 kWp 7,87 ct/ eingespeiste kWh im Überschusseinspeisebetrieb und 12,48 ct/ kWh bei Volleinspeisung. 


Durch das Solarspitzengesetz (Link) entfällt die Einspeisevergütung für neu installierte Anlagen (seit März 2025) in Zeiten negativer Strompreise komplett. 

Wird außerdem kein intelligentes Messsystem installiert, darf nur 60 % der Leistung eingespeist werden. (Link). 

 

  1. Was plant Wirtschaftsministerin Reiche?  


Lt. Deutschlandfunk denkt Reiche darüber nach, die Einspeisevergütung neu installierter privater PV-Anlagen ganz abzuschaffen. Sie argumentiert damit, dass sich diese Anlagen heute auch schon ohne Förderung (Einspeisevergütung) rechnen. Neben den Aussagen von Frau Reiche existiert derzeit noch nichts Verbindliches- etwa in Form eines Gesetzesentwurfs oder einer Novellierung des EEGs. (Quelle)


So fühlen sich aktuell viele Photovoltaik Interessierte, Quelle: Mikhail Nilov, Canva
So fühlen sich aktuell viele Photovoltaik Interessierte, Quelle: Mikhail Nilov, Canva

 

  1. Fazit und Ausblick 


Ich persönlich gehe davon aus, dass die Einspeisevergütung spätestens 2026 entweder zu Ungunsten der Betreiber geändert wird oder komplett entfällt. 

 

Was das für Neuanlagen im Bereich Einfamilienhaus bedeutet, kann ich anhand eines kleinen stark vereinfachten Beispiels mithilfe des Unabhängigkeitsrechners der HTW Berlin einmal aufzeigen (Link): 


Beispielrechnung mit dem Unabhängigkeitsrechner der HTW Berlin (Quelle: solar.htw-berlin.de)
Beispielrechnung mit dem Unabhängigkeitsrechner der HTW Berlin (Quelle: solar.htw-berlin.de)

Anlagengröße: 8 kW PVA

Speichergröße: 10 kWh Speicher

Verbrauch: 5000 kWh 


Autarkiegrad: 74 % 

Netzeinspeisung: ca. 4.000 kWh 


Aktueller Vorteil:  


Stromzukaufersparnis: 3.700 kWh (x dein Strompreis – z.B. 0,28 €): 1.036 € / Jahr 

Einspeisevergütung: 4.000 kWh x 0,0787 €/kWh = 314,8 € / Jahr


Der zweite Teil könnte also zukünftig wegfallen. 

Wenn man einmal mögliche Investitionskosten von 16.000 € dagegen setzt würde sich die Amortisationszeit von 12 auf 16 Jahre verlängern.  

 

Was kannst du dagegen tun: 


Da die Debatte noch läuft und bisher keine Beschlüsse gefasst wurden, kann ich allen PV-Interessierten nur Folgendes mitgeben:


Jetzt ist der richtige Zeitpunkt um dein Projekt zu realisieren – die Preise sind aktuell sehr gut aus Kundensicht, die Solarteure können oft auch kurzfristig Anlagen installieren - besser werden die Rahmenbedingungen auf absehbare Zeit nicht mehr.  


Der Eigenverbrauch sollte möglichst optimiert werden. Evtl. könnt ihr über einen größeren Speicher nachdenken. Nutzt den Strom lieber selbst oder speichert ihn für später, statt ihn dem Energieversorger zu schenken. 


Eine Lösung kann auch sein, die Direktvermarktung des Überschussstroms einmal für eure neue Anlage zu prüfen. Das kann zumindest für größere Anlagen eine Alternative zur Einspeisevergütung darstellen. 


Uns zu guter Letzt: Beteiligt euch gern an der öffentlichen Debatte zu diesem Thema. 



 
 
 

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